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BAU UND FUNKTION
Name: 1667 beobachtete Robert Hook mit einer Lupe in
Flaschenkorkquerschnitten bienenwabenähnliche Gebilde. Er nannte diese Gebilde Zellen.

1840 fanden zwei Deutsche namens Schleiden und Schwann heraus, dass grundsätzlich alle
Lebewesen aus Zellen entstehen. Sie sind die Begründer der Zellenlehre.
Zellenlehre:
- Alle Lebewesen bestehen aus Zellen und ihren Produkten
(z.B. Haare).
- Alle Zellen stimmen in den Grundzügen ihres Baues
überein.
- Die Leistungen der Lebewesen sind das Ergebnis der
Leistungen ihrer Zellen.
- Zellen entstehen nur aus bereits vorhandenen Zellen.
Dieser Satz bezieht sich auf die heutigen Zellen. Die Frage, woher die ersten Zellen
kommen ist noch offen.
Wie untersucht man Zellen?
Mikroskoparten:
Lichtmikroskop, Elektronenmikroskop
Auflösungsvermögen:
Auge: 1/10 mm
Lichtmikroskop: 1/5 u = 1/5000 mm (u = "Mü" = um = Mikrometer = 1/1000000 m =
1/1000 mm)
Elektronenmikroskop: 0,0003 u
Elektronenmikroskop:
"Magnetische Linsen" statt Linsen
Vakuumröhre
Elektronenquelle statt Lichtquelle
Es können keine lebenden Lebewesen untersucht werden (Vakuum)
Auf das Objekt muss eine Metallschicht aufgedampft werden |
Die Zelle ist die kleinste
alleine lebensfähige Einheit.
Einige Beispiele für Zellen:
- Bakterienzelle (1 u) ist die kleinste
- rote Blutkörperchen (7-8 u)
- menschliche Eizelle (1/10 mm)
- Straussenei (Dotter) ist die grösste
| Satz: Zellen unterscheiden sich in Form und
Grösse voneinander (abhängig von der Funktion der Zelle), aber auch in der
Spezialisierung. |
Beispiele: Klett 1 Ab. 2.5-2.8
1. 1 Schematisches Bild einer
Pflanzenzelle

- Junge Zellen haben keine Vakuolen
- Blattgrünkörner (Chloroplasten) sind hauptsächlich in grünen Pflanzenteilen
- Tonoplast + Zellmembran = Zellhäute
1. 2 Funktion der Zellbestandteile
1. 2. 1 ZellwandIst das äussere Gerüst der Zelle
Besteht aus Cellulose (verketteter Zucker, ähnlich Stärke)
Ist schlechter abbaubar als Stärke, deshalb schlecht verdaulich
Enthält viel Energie
Ver. Tiere können sie verdauen:
- Rind: Wiederkäuermagen
- Schneehuhn, Pferd: Blinddarm (Sitz von Bakterien zur Zerlegung von Celluose)
- Termiten: (ernähren sich nur von Holz) Brauchen für Verdauung Einzeller im Darm
- Pilze können auch Celluose knacken (Ameisen pflegen Pilzzuchten; Blattschneiderameise)
Klett 1 Kap. 29
1. 2. 2 ZellhäuteGehören zum lebenden Teil der Pflanze
Sind sie defekt, stirbt die Zelle ab
Trennt verschiedene Teile ab (z.B. Vakuolen)
Kontrollieren den Stoffakaustausch zwischen Zelle und Umwelt
1. 2. 3 ZellplasmaKörnige Struktur
Alle Lebensvorgänge spielen sich in ihm ab
Ist dauernd in Fliessbewegung
Enthält Organellen:
- Ursache für Körnung
- Teile die ganz eine bestimmte Funktion haben
- Wort Organelle kommt von Organ
- Zusammensetzung (Organische Verbindungen, durch Lebewesen hergestellt):
- Wasser
- Eiweisse
- Fette
- Kohlenhydrate
- gelöste Salze
1. 2. 4
ZellkernEnthält das Erbmaterial (Information über
Funktion und Aufbau der Zelle, wird auch DNS genannt)
Erbmaterial aufgebaut in Schnüren (Chromosomen)
Ist eine Organelle
1. 2. 5
BlattgrünkörnerWird auch Chloroplast genannt
Sind Organellen
Fotosynthese
CO2 + H2O = Traubenzucker (C6H12O6)
+ O2
Umwandlung von nicht speicherbarer Lichtenergie in speicherbare chemische Energie
1. 2. 6 Vakuole
- Besteht aus Wasser, gelösten Salzen und wenigen organichen Verbindungen
- Solange die Zelle teilungsfähig sind, enthalten sie keine Vakuolen
- Funktion: Billiger Baustoff (schnelleres Wachstum)
1. 3 Tierische Zellen
1. 3. 1 Unterschied zur
pflanzlichen Zelle:Haben keine Zellwände
Besitzen keine Vakuolen
Keine Blattgrünkoörner (Chloroplasten)
Vorteil gegenüber der pflanzlichen Zelle:
Nachteil:
- Verletzbarer (keine Zellwand)
Haut (Schutz vor Verletzungen):
- Tote Zellen entwickeln sich zu Hornhaut
- Chitinpanzer (Insekten, z.B. Bienen)
Warum haben tierische Zellen keine Vakuolen?
- Müssen nicht so schnell wachsen (können ausweichen)
- Gleichviel Leistung, dafür mehr Gewicht
2 ZELLKERN UND ZELLTEILUNGDamit der Zellkern sich teilen kann, muss er
wachsen (sonst wird Zelle immer kleiner)
Plasma lässt sich für Teilung abschnürren
Bei Zellkern funktioniert das nicht
Es braucht einen bestimmten Teilungsmechanismus
Besonderheiten des Zellkerns:
- Besteht aus Chromosomen (das Chromosom = griech. Chromos = das anfärbbare Teilchen)
- farblos (anfärbbar bei Zellteilung)
| Satz: Zellen des gleichen
Körpers, ja sogar der gleichen Art, haben normalerweise die gleiche Chromosomenzahl
(Mensch 46). |
Ausnahme: 47 oder 45 Chromosomen: Geschädigte Menschen (Mongoloide 47)
Normalerweise erhalten höhere Organismen je die Hälfte der Chromosomen vom Vater und
der Mutter. In jeder Hälfte sind die Erbanlagen für alle Körperteile enthalten.
- diploid (Für jede Funktion sind zwei Chromosomen (2n) enthalten (fast alle Lebewesen))
- gewisse Absicherung gegen fehlerhaftes Funktionieren einzelnen Erbanlagen
- haploid (Eizelle, Spermien, Algen) (n)
Einige Chromosomensätze:
- Schimmelpilz: 1*7 (haploid, 7 Chromosomen)
- Erbse: 2*7 (diploid, 7 Chromosomen)
- Weizen: 2*7 (aber auch 4*7, 6*7, 8*7 (Zuchtformen))
- Tomate: 2*12 ev. gemeinsame Vorfahren
- Kartoffel: 2*24
- Spulwurm: 2*1
- Stechmücke: 2*3
- Biene (weibl.): 2*16
- Biene (män.): 1*16 (unbefruchtete Eier)
- Huhn: 2*9
- Mensch: 2*23
- Hund: 2*39
- Karpfen: 2*52
Die Zahl der Chromosomen sagen nicht viel über die Höhe der Organisation des
Lebewesens aus. Die grösse der Chromosomen ist entscheidend. Je mehr Erbanlagen, desto
grösser das Chromosom.
2. 1 Die Mitose
Ist ein Typ von Zellteilung. Ziel:

2. 1. 1 Interphase (Siehe Abb. 1
auf Blatt)Normalzustand der Zelle (keine Teilung)
Chromosomen sind zwar vorhanden, sind aber lichtmikroskopisch nicht sichtbar
Zellkern steuert Stoffwechsel (Eiweissherstellung)
Verdoppelung der Information (jedes einzelne Chromosom verdoppelt sich)
Solange die Chromosomen mit Spindelfasern verbunden sind, zählen sie als ein Chromosom
(Doppelstrang, völlig identisch)

2. 1. 2 Prophase (Abb. 3+4)Verdickung und Verkürzung durch Spiralbildung
(lichtmikroskopisch sichtbar)
In Zellplasma entwickeln sich Spindelfasern (Eiweissfäden zwischen den Zentriolen)
Die Spindel ist ein Fotbewegungsmittel für die Chromosomen (Chromosomen können sich
nicht selber fortbewegen)
Chromosomen hängen sich an die Spindelfasern
2. 1. 3 Metaphase (Abb. 5)Chromosomen wandern in eine Ebene, die senkrecht
zu den Polen steht (Spindelfasern ziehen Chromosomen in die Mitte)
Trennung der Chromosomenstränge am Centromer
2. 1. 4 Anaphase (Abb. 6):Chromosomen werden zu den Polen auseinander
gezogen
2. 1. 5 Telophase (Abb. 7+8)Für kurze Zeit 2 Kerne in einer Zelle
Spindel baut sich ab
Es bildet sich eine neue Kernmembran
Entspiralisierung der Chromosomen
Zellwand schliesst sich, Zellen wachsen nach
Eselsbrücke: ProMetAnaTelo
Wenn man bei der Metaphase von der Polseite auf die Ebene schaut, kann man die
Chromosomen zählen.
2. 1. 6 SpiralisierungTransportform (hinterer Teil des Chromosoms würde
sonst in der Mitte bleiben)
2. 2 Meiose (Reduktionsteilung)Zweiter Teilungsmechanismus
Bei geschlechtlicher Fortpflanzung Meiose nötig

2. 2. 1 Grundprinzip der Meiose
Beispiel 2n = 4

- Sicherung der Zelle, dass nicht die gleichen Chromosomen in eine Zelle kommen (richtige
Verteilung)
Beispiel 2n = 2

- Werden zum Beispiel zu Geschlechtszellen: Spermien, Pollen, Eizellen
Meiose entsteht nur in Staubbeuteln, Fruchtknoten, Hoden, Eierstöcken
2. 2. 2 Befruchtung

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