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Sauberkeitswahn Ein
16jähriger Junge in Grossbritannien hat sich in einer Art Sauberkeitswahn innerhalb von
neun Monaten schleichend mit den Treibgasen aus Deosprays vergiftet. Ein Gerichtsmediziner
in Manchester stellte in seinem Blut das Zehnfache der tödlichen Dosis für die Gase
Propan und Butan fest. Jonathan Capewell hatte einen Herzinfarkt erlitten und war am 29.
Juli gestorben. Die Dämpfe hätten sich in seinem Körper im Laufe der Monate
angereichert, erklärte Gerichtsmediziner Barrie Williams. Der Vater des Jungen
berichtete, Jonathan habe sich mindestens zweimal am Tag von Kopf bis Fuss mit Deo
eingesprüht. Zur Antwort habe der Junge gegeben, er wolle nur gut riechen. "Wenn wir
unten im Wohnzimmer waren, konnten wir ihn von oben nicht nur riechen, wir konnten ihn
geradezu schmecken", sagte der Vater. Haft für Polizisten wegen Telefonsex
Alle 36 Polizisten einer brasilianischen Polizeiwache mussten wegen Anrufen bei
Telefonsex-Anbietern für zwei Wochen in Haft. Die Sicherheitskräfte wurden gemäss der
Zeitung "Extra" nacheinander jeweils 14 Tage in ihrer eigenen Wache eingesperrt.
Die Polizisten mussten ihre Haftstrafen nacheinander absitzen, damit die Station im Norden
von Rio de Janeiro einsatzfähig bieb. Ausserdem mussten sie die Telefonrechnung bezahlen.
Die Höhe der Summe war nicht bekannt; die Anrufe gingen aber ins Ausland. Greis für Kindergarten
aufgeboten Als im vergangenen Frühling die Einwohnerkontrolle von
Echallens VD die Einschulungslisten verschickte, erhielt auch der mit 105 Jahren älteste
Bürger der Gemeinde ungewöhnliche Post, wie Gemeindeschreiber Roland Dougoud gestern
einen Bericht der Zeitung "24 Heures" bestätigte. So sah sich der Greis auf dem
Formular nicht nur unverhofft um hundert Jahre beraubt, sondern auch mit einem Aufgebot
für den Kindergarten konfrontiert. Wie sich herausstellte, hatte der Gemeindecomputer die
Geburtszahlen nur zweistellig verarbeitet. Vorne haben sowieso alle eine 19, also kann man
sie sich schenken, Airbag für Töffhelme
In Zukunft sollen auch Motorradfahrer mit Airbags vor schlimmen Verletzungen nach
Unfällen geschützt werden: Ein irischer Tüftler hat nach einem Bericht der Zeitschrift
"PM" einen Helm entwickelt, in den ein aufblasbares Luftkissen eingebaut ist.
Der kleine Airbag wird wie die grossen Versionen in den Autos über Sensoren aktiviert.
Bei der Motorradversion löst der Kopf des Fahrers die Sensoren aus. Das Kissen bläst
sich nach dem Bericht dann blitzschnell auf, legt sich um den Nacken und soll so
Genickbrüche verhindern. Harem für den Froschkönig
Als möglicherweise letzter seiner Art hat ein Frosch in Grossbritannien bislang
ein einsames Leben in einem Teich gefristet. Dies soll nun anders werden: Aus Schweden
wollen britische Wissenschafter für umgerechnet 64 000 Franken neun Froschweibchen
einfliegen lassen, um die seltene Spezies vor dem Aussterben zu retten. Nach Ansicht der
Forscher stehen die schwedischen Frosch-Girls dem britischen Einzelgänger genetisch
gesehen am nächsten, weshalb eine Fortpflanzung voraussichtlich möglich ist. Sollte dem
tatsächlich so sein und der Frosch Gefallen an dem schwedischen Besuch finden, dürfte
die Zukunft seiner Art gesichert sein. Bei einem Alter von sieben und einer
Lebenserwartung von 17 Jahren hat er noch genug Zeit, um ausreichend Nachkommen zu zeugen. Schnippschnapp
Mit einem Küchenmesser hat ein Mann im Pariser Vorort Montreuil seinem Nebenbuhler den
Penis abgeschnitten. Die französische Polizei bestätigte Berichte, wonach der etwa
50jährige gebürtige Nordafrikaner den Nebenbuhler seinen eigenen Neffen am
Mittwoch nachmittag in seine Wohnung eingeladen und ihm dort einen Kaffee angeboten habe,
der mit einem Betäubungsmittel versetzt gewesen sei. Dann sei er zur Tat geschritten.
Zuvor aber informierte er den schlaftrunkenen Mann über sein Vorhaben und erklärte, er
wolle damit seine Ehre wiederherstellen. Das abgeschnittene Organ warf er in die Toilette.
Feuerwehrleute brachten den verletzten Mann ins Spital, wo versucht wurde, den Penis
wieder anzunähen. Etwas viel auf einmal
In Australien hat die Polizei einen Autolenker mit fast 5 Promille Alkohol im Blut
am Steuer erwischt. Wie ein Polizeisprecher gestern berichtet hat, ging der 26jährige
Fahrer den Beamten bei einer Alkoholkontrolle in der Nähe der Stadt Mount Gambier mit
4,97 Promille ins Netz. Er besass auch keinen Führerschein, und sein Fahrzeug war nicht
zugelassen. In Australien gilt die 0,5-Promille-Grenze. Die Polizisten berichteten, dass
der Erwischte nur mässig betrunken wirkte. Nach Aussagen von Ärzten deutet dies darauf
hin, dass der Mann regelmässig enorme Mengen Alkohol zu sich nimmt. Viele Menschen
würden mit einem Wert zwischen 2 und 4 Promille ohnmächtig. Mehr als 4 Promille gelten
gemeinhin als tödlich. Der Mann behauptete, hauptsächlich Bier getrunken zu haben. Schreck während Totenwache
Die Teil-nehmer einer Totenwache in Brasilien haben den wohl grössten Schreck ihres
Lebens bekommen. Familienangehörige und Freunde trauerten am Donnerstag in der Gemeinde
Angatuba im Bundesstaat São Paulo um den Rentner Francisco de Moura, als plötzlich das
Telefon klingelte. Am Apparat war der "Verstorbene" selbst. Der 67jährige
teilte mit, er wolle nur Bescheid sagen, dass er aus dem Spital «abgehauen» und nicht
tot sei. Die Toten-wache sei sofort abgebrochen und die Leiche dem Institut für
Gerichtsmedizin zurückgegeben worden, berichteten die Medien. Der Rentner war den Angaben
zufolge vor einigen Tagen mit einem Rachentumor in eine Klinik eingeliefert worden,
entschloss sich aber kurz vor der Operation zur Flucht. Der "falsche Tote" war
auf einer Landstrasse überfahren und von einigen Verwandten irrtümlich als Francisco de
Moura identifiziert worden. Neue "Crash"-Tests beweisen: Der SMART ist doch nicht so schwer herzustellen, wie bisher angenommen. Man nehme eine herkömmliche
Grossraumlimousine, fahre mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Betonmauer und fertig ist
er!
...ich aus 100 Fusstritten denjenigen meines Chefs erkennen kann? [Ueli Maurer] ...ich 358 Sendungen im selben Anzug moderieren kann, ohne dass es jemandem auffällt? [Dieter Moor] ...ich 20 Hamburger in 10 Minuten essen kann?
Wenn ich verliere, ess ich noch 10 zusätzlich. [Sepp Trütsch]
Wir möchten auch Sie, liebe Vlüchtlinge, ganz herzlich in unserer Schweiz, ihrem Gastland, begrüssen. Damit Sie sich in unserem Land etwas besser integrieren können, haben wir extra für Sie ein paar Denksportaufgaben zusammengestellt. Der beste Vlüchtling ist... Fasnacht ist... Senden Sie bitte die richtigen
Antworten per e-Mail an SFDRS (Oder kommen Sie
persönlich im Studio vorbei, wir nehmen gerne noch einige Vlüchtlinge auf!), Stichwort
"Moor: Das lustige Swiss Quiz für Vlüchtlinge". Zu gewinnen gibt es einen
Gratis-Retourflug in ihr Heimatland.
NZZ, 10. 11. 98: Waldshut-Tiengen, 9. November 1998 (ap) Die Polizei des badischen Waldshut-Tiengen hat eine Leiche eines jungen Afrikaners gefunden, der vermutlich als blinder Passagier aus dem Fahrwerksschacht eines Verkehrsflugzeugs gestürzt ist. Der etwa 1 5jährige Afrikaner war am Sonntag auf einem Feld bei Lauchringen in Deutschland auf der Anflugroute des Flughafens Zürich Kloten gefunden worden. Die Polizei vermutet, dass sich der junge Mann im Fahrwerksschacht eines Flugzeugs der Swissair versteckt hatte, die aus Afrika kam und Zürich anflog. Möglicherweise sei er beim Landeanflug herausgeschleudert worden, als das Fahrwerk ausgefahren wurde, vermutet die Polizei. Wahrscheinlich war er in diesem Moment bereits tot, denn die Reiseflughöhe moderner Jet-Flugzeuge liegt bei 10 000 Metern, und dort herrschen Temperaturen bis minus 60 Grad. In den unisolierten Fahrwerksschächten gibt es laut Polizeiangaben kaum Überlebenschancen. Auch die Swissair hat aus diesem jüngsten Zwischenfall ihre Lehren gezogen. Seit Mitte November werden bei allen Interkontinentalflügen mindestens einmal pro Flug die Fahrwerke über dem Meer ausgefahren. Man bezweckt damit eine "Entsorgung unerwünschter Ballaststoffe", wie der Pressemitteilung zu entnehmen war. Ob demnächst eine Kehrrichtsackgebühr für "Ozeanische Abfallbeseitigung" erhoben wird, ist derzeit noch unklar... |
In der Computerbranche bewegt sich Microsoft-Chef Bill Gates für gewöhnlich in sicheren Gewässern. Auf fremdem Terrain hat er jetzt aber den Mund etwas zu vollgenommen und in der Folge einen veritablen Schuh herausgezogen. "Wenn General Motors", liess Billy der Grosse kürzlich verlauten, "mit der Technologie so mitgehalten hätte wie die Computer-Industrie, dann würden wir heute Autos für 25 Dollar lenken, die mit einer Gallone Sprit 1000 Meilen weit fahren würden." Die Replik von GM-Chef John Smith folgte dann prompt. Würde in der Autoindustrie das geschehen, was in der Computer-Industrie Alltag ist, würde folgendes passieren: Ihr Auto hätte ohne erkennbaren Grund zweimal am Tag einen Unfall. Jedesmal, wenn die Linien auf der Strasse neu gezeichnet würden, müsste man ein neues Auto kaufen.
Gelegentlich würde der Motor eines Autos ohne erkennbaren Grund auf der Autobahn einfach abstellen, und man würde es einfach akzeptieren, den Wagen wieder starten und weiterfahren. Wenn man bestimmte Manöver durchführte, wie zum Beispiel das Einbiegen in eine Linkskurve, würde der Motor des Autos einfach abstellen. Man könnte ihn nicht wieder starten und müsste den Motor neu installieren. Man könnte nur alleine in dem Auto sitzen, es sei denn, man kauft "Car95" oder "CarNT". Aber dann müsste man jeden Sitz einzeln bezahlen. Macintosh würde Autos herstellen, die mit Sonnenenergie fahren, zuverlässig laufen, fünfmal so schnell und zweimal so leicht zu fahren sind, aber sie würden nur auf fünf Prozent der Strassen laufen. Die Ölkontorolllampe und die Warnlampe für Temperatur und Batterie würden durch eine generelle "Auto-Fehler-Warnlampe" ersetzt. Neue Sitze würden erfordern, dass alle dieselbe Gesässgrösse haben. Das Airbag-System würde fragen: "Sind Sie sicher?", bevor es sich auslöst. Gelegentlich würde das Auto Sie ohne jeden erkennbaren Grund aussperren. Sie können es nur mit einem Trick wieder aufschliessen, und zwar müsste man gleichzeitig den Türgriff ziehen, den Schlüssel drehen und mit einer Hand an die Radioantenne fassen. General Motors würde Sie zwingen, mit jedem Auto einen Deluxe-Kartensatz der Firma "Rand McNally" (seit neuestem eine GM-Tochter) zu kaufen, auch wenn Sie diesen Kartensatz nicht brauchen oder nicht möchten. Wenn Sie diese Option nicht wahrnehmen, würde das Auto sofort um 50 Prozent langsamer werden (oder noch schlimmer). Darüber hinaus würde GM deswegen ein Ziel von Untersuchungen der Justiz. Immer dann, wenn ein neues Auto von GM vorgestellt werden würde, müssten alle Autofahrer das Autofahren neu erlernen, weil keiner der Bedienhebel genau so funktionieren würde wie in den alten Autos. Man müsste den Start-Knopf drücken, um den Motor auszuschalten.
Obwohl, viel wird Keekee bei dem Schleuderpreis nicht verdienen... Aber der Konkurrenzkampf ist halt auch auf dem Markt für anrüchige Wäsche gnadenlos. Und so ist es wohl mehr als verständlich, das wir auf unsere Bitte, die Wäsche "wegen eines dringenden Bedürfnisses" per E-Mail zuzuschicken, bis heute keine Antwort bekommen haben. Für Scherze solcher Art hat Keekee bei ihrer aufopfernden schlüpfrigen Arbeit eben keine Zeit. Da laut einer dpa-Meldung "Sex" das bei weitem begehrteste Stichwort im Internet sei und etwa alle zwei Sekunden ein Internetbenutzer das Netz nach diesem Begriff durchforsche, setzen wir gleich noch einen drauf und damit dem Schwachsinn endgültig die Krone auf.
Alles voll normal, denken wir: Das Duft-Höschen kostet also 30, der Kuschel-Body 40, und einen stinkenden Spitzen-Body gibt's für 60 Mark. Doch dann fällt unser Blick auf: Tampon 10 DM. Von den besonderen Tagen im Monat - und danach fällt uns wirklich nichts mehr ein. Was natürlich ein bisschen geschwindelt ist: Denn das Bild eines reifen, gestandenen Mannes (oder gar unseres Lehrers), der sich klammheimlich mit benutzten Tampons vergnügt, werden wir einfach nicht mehr los: Wie er Sandras Post aus Uhldingen öffnet, wie er das vakuumverpackte Objekt seiner Begierde betastet, wie er... Also. irgendwie hat unser Männerbild seit unserer schlüpfrigen Internet-Recherche einen ganz schönen Knacks bekommen. P.S. Die Dachdecker vom Haus gegenüber haben gerade Feierabend gemacht. Die Sache mit dem Chili ist leider unter den Tisch gefallen. Und wenn uns dieser vorlaute Bill Gates noch einmal anpöbelt, dann kann er bei uns daheim die schmutzige Wäsche von Hand waschen: Im Ernst!
I'm madder than a pig in a perfume factory over a brand-new government study showing that the average man's I.Q. is 16 to 20 points LOWER than the average woman's. Do you really expect me to believe that the typical bimbo wandering around has really got more upstairs than I have, for crying out loud? And not only that, but this nincompoop report says that females get even smarter as they get older, while males get dumber. Gimme a break! Just the other day, as a matter of fact, me and the boys down at the Lamp Post Grill were sipping some suds and talking about how stupid women are. Let's face it. My wife Thelma Jean and my cute daughter Sara Lee are girls and I love 'em to death -- but rocket scientists they ain't, folks. It took me our first two years of marriage to teach Thelma Jean how to slice a watermelon correctly, for Pete's sake. And Sara Lee, bless her little heart, still can't color between the lines -- and she's 23 years-old. Anyway, my good buddies Larry Eblin and Alan Perry came up with some common sense facts about gals that most of those "politically correct" pinheads are afraid to admit. Here are a few we all three agreed on:
Das Netz nutzt Caprice als den grössten Jahrmarkt der Eitelkeiten, den es jemals gab. Verehrer können Devotionalien ordern, Modemacher ihre Bildermappe durchschauen und Freunde der direkten Ansprache schlüpfrige E-Mails an sie senden. Klick, klick, klick - wir finden Caprice sehr schick! "Für die Welt warst Du irgend jemand, aber für irgend jemand bleibst Du die Welt" lautet eine "Grabinschrift" auf dem virtuellen Friedhof www.ewigesleben.de. Dazu sind ein Foto des Verstorbenen und ein Bild seiner trauernden Tochter gestellt: zeitlose Erinnerung an einen Toten - sofern der Server hält. Virtuelle Grabstellen sind derzeit ein Renner im Netz. Wer an einer Beerdigung nicht teilnehmen kann, hat zum Beispiel unter www.worldgardens.com die Möglichkeit, sich per Mausklick vom Dahingeschiedenen zu verabschieden und der Familie via E-Mail Beilied zu zollen. Für die entsprechende Trauerstimmung sorgt das leise aus den Lautsprechern erklingende "Ave Maria". Umsonst ist der Einzug ins Cyberspace-Mausoleum allerdings nicht. Bei Last-Home www.last-home.de kostet der Eintrag in eine einfache Liste 20 Märkli, für eine eigene Site mit sechs Bildern muss die Familie 120 Märkli pro Jahr berappen. Bei der Frankfurter Hall of Memory www.hall-of-memory.de, der "Grossen Gedenkstätte, in der die Erinnerung weiterlebt", ist man für 398 Märkli mit einem einfachen Eintrag inklusive dreier Farbfotos dabei, eine eigens gestaltete Seite kostet satte 1696 Mark. Allerdings bleibt die Erinnerung so 30 Jahre lang erhalten. Wird dann nicht verlängert, wird gelöscht. Stellt sich nur noch die Frage, was man mit den sterblichen Überresten seines Geliebten anstellen soll? Einschleusen ins Web? Geht leider nicht, die Übertragunsrate von Asche ist beim heutigen Stand der Technik noch viel zu langsam! Also, verscharren und weitersurfen... P.S. Auf der Site des CVN kann man aber jetzt schon einmal einen Rundgang durch ein virtuelles Krematorium machen. Wenn wir das Internet nicht hätten! Es gibt viele ungelöste Fragen auf der Welt, zum Beispiel: Warum soll man ausgerechnet abends Elmex nehmen, aber morgens Aronal? Das ist doch völlig unlogisch. Abends Aronal und morgens Elmex wäre viel besser. Klingt Aronal nicht ausserdem verdächtig nach Urinal? Und sollte man nicht lieber gleich morgens Dentagard und abends Perlweiss nehmen? Dann kann man nämlich im dunklen Kino, beim Schein der eigenen Zähne, die Bierflasche besser finden und sich auf die Vorstelllung konzentrieren. Die ist nämlich nicht ganz ohne. Es gilt herauszufinden, wann der Film wirklich beginnt. Wir haben zwar für einen Film von 90 bis 120 Minuten Länge bezahlt, aber bekommen ungefragt noch fünf Trailer und 15 Werbeclips aufgezwungen. Das wäre so, als würde man im Fussballstadion vor dem Spiel Borussia Dortmund gegen Bayern München noch vier andere Begegnungen der Dortmunder in kurzen Ausschnitten sehen - und jedes Mal mit anderen Sponsoren und neuen Trikots. Das eigentliche Spiel träfe den Zuschauer ziemlich unvorbereitet. So sitzen wir im Kino und harren jedesmal der Erlösung von der Werbung. Nicht für Elmex, auch nicht für Aronal, das ginge ja nur in der Frühvorstellung, sondern für Zigaretten, Autos und Tonkunst, "die Töpferei für gehobene Ansprüche". Wie soll man sich verhalten? Zu Hause stürzt man in solchen Situationen immer zum Kühlschrank und wartet das Ende der Werbeattacke ab. Im Kino geht das nicht, obwohl das vielleicht eine Marktlücke wäre. Statt Dolby-Stereo prahlen die Kinos "Jetzt mit 24 Kühlschränken". Oder: "Bringen Sie Ihren Kühlschrank mit - die Getränke liefern wir." In ein paar Jahren würden wir dann einfach nur noch unseren Kühlschrank im Kino abliefern und uns "Lethal Weapon 11" ersparen. Auf einen Werbespruch wie ",Da gefriert Ihrem Kühlschrank das Blut in den Aggregaten" haben PR-Strategen bestimmt schon lange gewartet. Noch müssen wir aber jeden Film persönlich absitzen bzw. werden gezwungen, auf den Hauptfilm zu warten. Wenn es einen Hauptfilm gibt, dann muss es zwangsläufig auch Nebenfilme geben. Heisst es aber nicht schon in der Bibel "Ich bin der Hauptfilm - du sollst nicht andere Filme haben neben mir"? Das war allerdings vor Tausenden von Jahren, damals liefen ausschliesslich Horror- ("Kain & Abel") und Katastrophenfilme ("Sodom und Gomorrah", "Noah") und Werbung wurde nur für ganz erhabene Produkte gemacht ("Gott", "Gott", "Gott"). Heutzutage sind die Produkte weniger erhaben als die Filme ("Gott Will Hunting", "As Gott as it Gets"), nichtsdestotrotz aber immer noch ein Ärgernis. Warum muss man sich vorab eine Stunde Werbung anschauen, wenn dann im Film auch ständig Firmennamen auffällig ins Bild gerückt werden? Und warum verschwenden gesunde Frauen und Männer die besten Jahre ihres Lebens damit, hochkomprimierte Clips zu erschaffen, die den nachfolgenden Film meistens ästhetisch und dramaturgisch weit in den Schatten stellen, aber doch nur ödes Hackfleisch in wabbeligen Brötchen anpreisen? Die Lösung des Problems bietet das alte sozialliberale Geheimrezept "Wandel durch Annäherung". Die Werbung wird in die Handlung des Films integriert. Eine echte Herausforderung für jeden Regisseur. Denn wie bringt man Produkte des 20. Jahrhunderts in Werken wie "Die Maske des Zorro", "Lost in Space" oder "Titanic" unter? "Käpt'n, ich habe von isotonischen Durstlöschern geträumt... - "Sie schlafen zuviel, Miller. Übernehmen Sie mal das Steuer, da kommen Sie auf andere Gedanken." Noch schöner: "Luigis Pizza-Express, ich notiere... äh 250'000mal Nr. 12 mit besonders viel Thunfisch. Die müssen Sie aber schon selbst abholen, Signor, äh... Godzilla." Man könnte natürlich auch den Film in die Werbung packen. "Willst du mich verarschen, Kleiner? Abends Elmex?" |
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